Wohlstands-Klage-Liturgie
(Melodien: "Der Mond ist aufgegangen" und
"Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden")
1. Die Mark ist ausgegangen,
die Haushaltslöcher prangen
am Kirchenfirmament.
Der Aufschwung schläft und schweiget,
dieweil die Panik steiget
bei Probst und Superintendent.
alle:
Wohlstand, bleib' bei uns,
denn unser Haushalt schrumpfet,
und die Kirchensteuer neiget sich.
2. Wie ging die Mark so stille,
grad' in der Krisen Fülle
verließ sie ihren Thron.
Nun bleibt den Synodalen
als Währung zum Bezahlen
in Zukunft nur noch Gottes Lohn.
3. Ein Alptraum läßt die Frommen:
nicht mehr zur Ruhe kommen:
Seh'n sich als Kirchenmaus
so arm wie die im Osten,
kein Zins und nur noch Kosten,
und Regen rinnt in Gottes Haus.
alle:
Wohlstand, bleib' bei uns,
denn unser Haushalt schrumpfet,
und die Kirchensteuer neiget sich.
4. Seht ihr die Mark dort stehen,
ist nur noch halb zu sehen,
sieht traurig aus und krank.
Bald wird der Euro kommen.
Doch auch zu uns, den Frommen?
Oder gehör'n wir dann der Bank?
5. So legt euch denn, ihr Brüder,
zum Kirchenschlafe nieder.
Kalt ist der Armut Hauch.
Zankt euch nicht um die Decken.
Der Aufschwung wird uns wecken
und unsern Klingelbeutel auch.
alle:
Wohlstand, bleib' bei uns,
denn unser Haushalt schrumpfet,
und die Kirchensteuer neiget sich.
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